JUNGE PHILHARMONIE KÖLN

Dirigent: Volker Hartung

Über den Dächern von Paris - Kritik vom Kölner Philharmonie Konzert 2019



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Kölner Stadt-Anzeiger | Kultur & Medien

Offenbach als Pate
Von Marianne Kierspel 22.02.19, 03:01 Uhr

Seit 1990 gibt Junge Philharmonie Köln jedes Jahr ein Konzert in der Philharmonie. Dann ist das Haus voll. Ihr Chef Volker Hartung lockt mit populären Stücken. Der diesjährige Jubilar Jacques Offenbach kam als Pate wie gerufen. Bekannteste Nummern aus seinen Operetten und seiner Oper „Hoffmanns Erzählungen“ lockerten das Programm „Über den Dächern von Paris“ auf. Dazu gehörten neben Debussys „Faun“ Auszüge aus Bizets „Carmen“-Suiten und seine erste Sinfonie, die er mit 17 Jahren schrieb.
Insgesamt erfreute das Orchester mit jugendlichem Elan, den Hartung kräftig anfeuerte. So klang etwa Offenbachs Can-Can spritzig, in halsbrecherischem Tempo.
Und der Totentanz von Saint-Saens war zu erleben als schaurige Kirchhofszene mit dem Konzertmeister als geigendem Tod… Die Besetzung wechselt halt oft. So muss Hartung oft neue Spieler integrieren.
Wie gut er das meistert, zeigte am besten Saint-Saens’ erstes Cellokonzert mit der kroatischen Solistin Jadranka Gasparovic, früher Mitglied der Jungen Philharmonie und heute Solocellistin an der Flämischen Oper Antwerpen.
Sie spielte perfekt und mit sonorem Ton. Hier begleitete das Orchester sensibel, das Menuett klang wie auf Zehenspitzen getanzt.