JUNGE PHILHARMONIE KÖLN

Dirigent: Volker Hartung

NEUJAHRSKONZERT 2023 in DINSLAKEN

UNSER NEUJAHRSKONZERT 2023 in DINSLAKEN:

Endlich wieder, nach drei trockenen Jahren!
EIn Prima Orchester, eine schöne neue Stadthalle und die rauschende Ballnacht!

Herzlichen Dank an die Volksbank Dinslaken für die wunderbare Organisation und an unser treues Publikum!
Hier ist die Rezension in der NRZ:



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GROSSARTIGE KRITIK IM US FANFARE MAGAZIN

GROSSARTIGE KRITIK IM US FANFARE MAGAZIN Rimsky-Korsakov: Scheherazade, Op. 35 Junge Philharmonie Köln, Volker Hartung von Steven Kruger
Deutsche Übersetzung: "Es ist heutzutage kaum vorstellbar, wie viele tausendundeine Möglichkeiten es für eine aufgenommene Aufführung von Rimsky-Koraskovs Scheherazade gibt, von denen die meisten vollkommen in Ordnung sind. (Kennt jemand eine schlechte?) Die Suite ist seit mehr als einem Jahrhundert beliebt. Aber Hut ab vor jugendlicher Fantasie hier für das, was sie in dieser alten Geschichte der arabischen Nächte noch an Romantik zaubern kann! Ich kenne die Musik seit vielen Jahrzehnten. Ich habe sogar manchmal gedacht, dass mir das langweilig sein könnte. Aber für Lebendigkeit, leidenschaftliche Farbe und Engagement begeistert mich dieser Bericht eines postkonservatorischen Ausbildungsorchesters im Rheinland einfach. Es ist so gut wie jede Aufführung, die Sie wahrscheinlich hören werden.
Ich gestehe, dass ich mit einer gewissen Herablassung auf die Junge Philharmonie Köln geklickt habe und halb damit gerechnet habe, auf das übliche Amateur-Amalgam roher studentischer Energien, schwerfälliger Dirigenten, zeitweise kohärenter Texturen, Klangfarben aus betrunkenem Tuba-Blech, Bögen, die auf Ständer schlagen, Mundstücke fallen und Rascheln zu stoßen- also auf Geräusche aus ahnungslosem Kampf mit den Noten. Überhaupt nicht! Stattdessen finde ich ein wunderschön poliertes professionelles Abbild der Musik, die von Kopf bis Fuß glänzt, prächtig im Amsterdamer Concertgebouw aufgenommen wurde und vor Interesse lebendig lebt. Die schiere Qualität des abgerundeten, seidigen Streicherspiels ließ mich von Anfang an aufstehen. Volker Hartung, der langjährige Leiter des Orchesters (er ist 63), hat es geschafft, es zu einer einzigen Einheit zu verschweißen. Seine Streicher überzeugen mit liebevoller Phrasierung und mit schönem sonoren Klang. Dies ist eine ruhige, luftige, romantische Version der Suite, bei der alle Sätze im normalen Tempo ausgeführt werden, aber ganz ohne das zynische Gefühl „Here we go again“, das man von einem berühmten Orchester bekommen kann, das sich durch vertraute Musik noch einmal durchquält. Es ist kein schwacher Spieler zu hören. Stattdessen scheinen alle Solisten fasziniert von den Farben zu sein, die sie erzeugen können, und im langsamen Satz zeigen die Streicher so viel Sturzflug, wie es der Sturzflug zulässt. Dies ist eine Aufführung ungewöhnlich schöner kleiner Momente, winziger Tempowechsel, kleiner Crescendos von den Blechbläsern und vorübergehender Verzahnung von diesem und jenem. Und rhythmisch mache ich ihm das beste Kompliment, das ich kenne - es ist gut entsprungen.
Mittlerweile haben Sie die Idee. Mir gehen die Adjektive aus. Die Veröffentlichung enthält zwei Arrangements von Rimsky-Korsakovs Hummelflug als Zugabe, eines mit Lika Yakupova an der Violine, das andere mit Michael Schubert an der Flöte. Beides geschieht mit echter Virtuosität. Sie haben die Wahl! In der Zwischenzeit genießen Sie Scheherazade, die hier unter jugendlichen Fingern so leidenschaftlich und neu ist wie an dem Tag, an dem sie komponiert wurde. © 2019 Fanfare
Das Album ist in HD-Audio erhältlich unter:
https://bit.ly/3evinrL bei: www.prostudiomasters.com
und alle anderen Medien-Plattformen:
https://spoti.fi/2B7N1sB
Das Original in Englisch:
"It would be hard to imagine these days how many thousand-and-one choices there are for a recorded performance of Rimsky-Koraskov’s Scheherazade, most of them perfectly fine. (Does anyone know of a bad one?) The suite has been popular for well over a century. But hats off to youthful imagination here for what it can still conjure of romance in this ancient tale of the Arabian Nights! I’ve known the music for many decades. I’ve even thought at times I might be bored with it. But for vividness, impassioned color, and commitment, this account by a Rhineland post-conservatory training orchestra simply gobsmacks me. It’s as good as any performance you are likely to hear. I confess to having clicked on the New Cologne Philharmonic with a certain condescension, half expecting to encounter the usual amateur amalgam of raw student energies, stodgy conducting, intermittently coherent textures, drunken-tuba brass sonorities, bows hitting stands, dropped mouthpieces, and rustling noises from clueless struggle with the sheet music. Not at all! Instead, I find a beautifully polished professional account of the music, gleaming from head to toe, gorgeously recorded in Amsterdam’s Concertgebouw and vibrantly alive with interest. The sheer quality of rounded, satiny string playing made me sit up from the outset. Volker Hartung, the orchestra’s longtime leader (he’s 63) has managed to weld it into a single unit. His strings insinuate themselves into a phrase with a lovely push-me-pull-you and proceed to soar. This is a serene, airy, Romantic version of the suite, all movements taken at normal tempo, but utterly without that cynical “here we go again” feeling one can get from a famous orchestra sawing its way once more through familiar music. There is not a weak player to be heard. Instead, all the soloists seem fascinated with the colors they can create, and in the slow movement the strings evince as much swoopiness as swoopy allows. This is a performance of unusually beautiful small moments, tiny tempo shifts, little brass crescendos and transitional dovetailings of this and that. And rhythmically, I give it the best compliment I know—it’s well sprung. By now you have the idea. I’m running out of adjectives. The release includes two arrangements of Rimsky-Korsakov’s Flight of the Bumblebee as encore, one featuring Lika Yakupova on violin, the other with Michael Schubert on flute. Both are done with genuine virtuosity. You can choose your sting. Meanwhile, enjoy Scheherazade, as passionate and new here under youthful fingers as the day it was composed. © 2019 Fanfare!

Musikkritik zu "Magische Nacht" in Espelkamp

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Über den Dächern von Paris - Kritik vom Kölner Philharmonie Konzert 2019



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Kölner Stadt-Anzeiger | Kultur & Medien

Offenbach als Pate
Von Marianne Kierspel 22.02.19, 03:01 Uhr

Seit 1990 gibt Junge Philharmonie Köln jedes Jahr ein Konzert in der Philharmonie. Dann ist das Haus voll. Ihr Chef Volker Hartung lockt mit populären Stücken. Der diesjährige Jubilar Jacques Offenbach kam als Pate wie gerufen. Bekannteste Nummern aus seinen Operetten und seiner Oper „Hoffmanns Erzählungen“ lockerten das Programm „Über den Dächern von Paris“ auf. Dazu gehörten neben Debussys „Faun“ Auszüge aus Bizets „Carmen“-Suiten und seine erste Sinfonie, die er mit 17 Jahren schrieb.
Insgesamt erfreute das Orchester mit jugendlichem Elan, den Hartung kräftig anfeuerte. So klang etwa Offenbachs Can-Can spritzig, in halsbrecherischem Tempo.
Und der Totentanz von Saint-Saens war zu erleben als schaurige Kirchhofszene mit dem Konzertmeister als geigendem Tod… Die Besetzung wechselt halt oft. So muss Hartung oft neue Spieler integrieren.
Wie gut er das meistert, zeigte am besten Saint-Saens’ erstes Cellokonzert mit der kroatischen Solistin Jadranka Gasparovic, früher Mitglied der Jungen Philharmonie und heute Solocellistin an der Flämischen Oper Antwerpen.
Sie spielte perfekt und mit sonorem Ton. Hier begleitete das Orchester sensibel, das Menuett klang wie auf Zehenspitzen getanzt.

Neujahrskonzert in Bad Sooden 2019

Bad-Sooden.Kritik

Musikalisches Feuerwerk in Übach 2019

AACHENER ZEITUNG

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Neujahrskonzert der Jungen Philharmonie
Musikalisches Feuerwerk mit heilsamer Wirkung
15. JANUAR 2019 UM 09:42 UHR | Lesedauer: 3 Minuten

ÜBACH-PALENBERG. In der österreichischen Hauptstadt gehört das Neujahrskonzert der
Wiener Philharmoniker zu den gesellschaftlichen Höhepunkten des Jahreswechsels.
Die Stadt Übach-Palenberg verfügt zwar nicht über einen solch exzellenten
Klangkörper - aber auch für sie ist es schon feste Tradition, die Junge Philharmonie
Köln einzuladen, um das neue Jahr mit einem kulturellen Event erster Güte zu
begrü.en. Wieder einmal war die Aula des Pädagogischen Zentrums restlos
ausverkauft, denn die Ortsprominenz und zahllose Bürger wollten sich den
besonderen Kunstgenuss der Jungen Philharmonie Köln nicht entgehen lassen.

In einer kurzen Begrüssungsansprache hob Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch die
hohe Bedeutung der Musik für die Gesellschaft hervor und betonte, dass Musik
nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch zum Abbau von Stress dienen könne und
somit eine heilsame Wirkung ausübe. „Wir alle können uns ein Leben ohne Musik
nicht vorstellen“. Und er wies auf die erfreuliche Tatsache hin, dass es in Übach-
Palenberg immer zwei Feuerwerke gebe - das eine zu Silvester und das andere von
der Jungen Philharmonie beim Neujahrskonzert.
Der Dirigent Volker Hartung und seine Musiker nahmen den Bürgermeister beim
Wort: Gleich die einleitende „Aufforderung zum Tanz“ von Carl Maria von Weber (in
der Orchesterversion von Hector Berlioz) sorgte nach verhaltendem Beginn mit
spritzigen Walzer-Rhythmen für festlich-frohe Stimmung. Noch mehr an Silvester
erinnerten die beiden Stücke aus der „Carmen-Suite“ von Georges Bizet, die einige
der populärsten Nummern aus der bekannten Oper aufklingen ließen und
stürmisch applaudiert wurden.
Ganz anders dagegen das „Clair de Lune“ von Claude Debussy: Hier konnte man in
die bezaubernd schöne und entrückte Klangwelt des französischen
Impressionismus eintauchen. Perlende Harfenklänge, hauchzarte Streicher und
betörende Kantilenen von Oboe und Klarinette setzten behutsame Farbtupfer, die
an Gemälde von Renoir und Monet erinnerten.
Dann zeigte die Junge Philharmonie, dass sie nicht nur hervorragende
Musikerinnen und Musiker, sondern auch fähige Komponisten in ihren Reihen hat:
Der Kontrabassist Mark Gertsel hatte nach Motiven von George Gershwin eine
G-Fantasy geschaffen, die an diesem Abend vorgestellt wurde. Das umfangreiche
Werk wies zwar in seinen ruhigen Abschnitten einige Längen auf, präsentierte sich
aber ansonsten farbig und abwechslungsreich und bot dem Violin-Solisten Arsenis
Selamazidis zahlreiche brillante Partien, bei denen sein großes virtuoses Können
zeigen konnte.
Wie immer gab Dirigent Volker Hartung zu jeder Programmnummer Erläuterungen,
die er nicht selten mit humorvollen Anekdoten würzte. So erfuhren die Zuhörer,
dass Johann Strauß seine „Lucifer-Polka“ aus Ärger nach dem Empfang eines
Steuerbescheides vom Finanzamt komponiert hatte - was man angesichts der frech
auftrumpfenden Musik gut nachvollziehen konnte. Das „Perpetuum mobile“ war
danach der letzte Beitrag vor der Pause.

War der erste Teil des Abends eher der ernsteren Klassik gewidmet, stand der
zweite Teil im Zeichen der leichteren Muse und der Operette. Zunächst erklang mit
„Wein, Weib und Gesang“ ein weiteres Stück aus der Feder des „Walzerkönigs“
Johann Strauß. Bei dem Rondo „La Campanella“ aus dem Violinkonzert Nr.2 in
h-moll von Niccolo Paganini hatte Arsenis Selamazidis nochmals prächtige
Aufgaben zu lösen, ebenso im nachfolgenden „Introduktion und Rondo
capriccioso“ von Camille Saint-Saens. Nicht weniger eindrucksvoll war der Auftritt
des Xylophon-Solisten Xiao Fu bei der „Erinnerung an Zirkus Renz“ von Gustav
Peter.
Und selbstverständlich durfte im Programm auch Jacques Offenbach nicht fehlen,
der vor genau 200 Jahren als Sohn des Kantors der Kölner Synagoge am Rhein das
Licht erblickte und später in Paris seine große Karriere machte. Mit der „Barcarolle“
aus „Hoffmanns Erzählungen“ und den „Can-Can“ kamen zwei seiner
berühmtesten Ohrwürmer zu Gehör.
Den Schlusspunkt setzte dann (wie schon mehrfach in der Vergangenheit) der
Walzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss. Danach konnten sich
Volker Hartung und die Junge Philharmonie dem tosenden Beifall des Publikums
stellen und bedankten sich mit einer Zugabe.


https://www.aachener-zeitung.de/lokales/geilenkirchen/uebach-palenberg-junge-philharmonie-koeln-spielt-beim-neujahrskonzert_aid-35631435

Neujahrskonzert in Bitburg 2019


Musikalischer Auftakt mit 500 Zuhörern

Junge Philharmonie Köln gestaltet Neujahrskonzert in Bitburg
1/15/19, 2:12 PM

Bitburg. Zum 21. Mal hat die Junge Philharmonie Köln das Neujahrskonzert mit
einem abwechslungsreiches Programm gestaltet. Von Christina Bents
Gerade einmal 44 Stunden jung ist das neue Jahr, als Joachim Kandels, Bürgermeister der Stadt Bitburg, die rund 500 Besucher in der Stadthalle begrü.t und ihnen ein gutes 2019 wünscht.
Dann überlie. er den Musikern der Jungen Philharmonie Köln, unter der Leitung von Volker Hartung, die Bühne. Mit der
„Aufforderung zum Tanz“ von Carl Maria von Weber begannen sie ihr Konzert schwungvoll und harmonisch. Dann legten sie noch eine Schippe drauf und spielten mit sehr viel Temperament Georges Bizets „Carmen-Suite“ für Orchester. Dabei waren sie punktgenau, die Dynamik war sehr intensiv, der Klang des Orchesters in allen Lautstärken rund und angenehm. Anschließend ging es mit „Clair de Lune“ ruhiger und bedächtiger zu. Die Harfe hatte hier einen wichtigen Part, begleitet von Streichinstrumenten, Oboe und Horn.
Zu seiner Programmauswahl für das Konzert in Bitburg erklärt Volker Hartung: „Es muss ausgewogen sein, sowohl schnelle als auch ruhige Passagen haben und keine zu schwere Literatur sein, denn man will mit einer gewissen Leichtigkeit ins neue Jahr gehen.“ Weiter sagt er: „Die Musik muss zu uns passen. Und dazu gehört auch eine gute Portion Humor.“ Der Dirigent trug selbst einiges bei, indem er Anekdoten erzählte, beispielsweise dass Niccolò Paganini seine Guarneri-Violine, der Stadt Genua vermacht hatte und dass er sie, wegen ihres großen runden Tons „meine Kanonenvioline“ genannt hat.
Zu Johann Strauss wusste er, dass dieser einen guten Freund hatte, der beim Finanzamt arbeitete. Als er einen Steuerbescheid bekam, der ihm nicht gefiel, komponierte er ein Stück, dass er die „Lucifer-Polka“ nannte. Sie wurde vom Orchester beim Neujahrskonzert gespielt.
Die Mischung aus hochkarätiger Musik, mit herausragenden Solisten, unter anderem Arsenis Selamazidis an der Violine, den der Dirigent als Russen aus Griechenland vorstellte, und die Nähe zum Publikum machten den Abend aus. Irene Betzen aus Bitburg, die bei allen Neujahrskonzerten der Jungen Philharmonie dabei war, erklärt es so: „Die Musik erfasst einen. Es ist eine gute Auswahl an Stücken, immer wieder junge Talente, der Dirigent gibt sich locker. Und auch Menschen, die in ihrem Alltag nur wenig klassische Musik hören, sind von diesem Konzerterlebnis begeistert.“ Ähnlich geht es Franziska Manz aus Erdorf: „Der Dirigent geht mit, die Musik und die Stimmung auf der Bühne gehen aufs Publikum über.“ Das galt beispielsweise bei den „Erinnerungen an Zirkus Renz“ von Gustav Peter, die am Xylophon als Soloinstrument hervorragend gespielt wurden. Für die Darbietung gab es sehr viel Applaus, ebenso wie für „La Campanella“ – das Rondo aus dem Violinkonzert Nr. 2 von Paganini.
Mit Applaus hat das Publikum auch nicht bei dem 15-minütigen Stück von Mark Gertsel gespart. Der Komponist ist Mitglied der Jungen Philharmonie und hat über die beiden Themen „Summertime“ und „It ain’t necessarily so“ von George Gershwin eine große Orchesterfassung geschrieben, die in Bitburg zum zweiten Mal aufgeführt wurde.
Dabei kamen viele Klangfarben zur Geltung, leichte Verzögerungen, dem Swing angelehnt, schnellere Passagen, mit Keyboard kombiniert, so dass die Zuhörer neugierig blieben.
Zum Abschluss applaudierte das Publikum stehend für die Darbietung von „An der schönen blauen Donau“.

© Trierischer Volksfreund - Alle Rechte vorbehalten.

https://www.volksfreund.de/region/bitburg/junge-philharmonie-koeln-gestaltet-neujahrskonzert-in-bitburg_aid-35443213

Fabelhafter Artikel von Jerry Dubins

Der Musikkritiker Jerry Dubins vom „Fanfare Magazin“ in den USA hat einen grandiosen und legendären Artikel über unser Doppelalbum mit Brahms' Klavierkonzerten und Filippo Faes geschrieben.

Hier ist der Link:
http://fanfarearchive.com/ntbm/articles/faes-dubins.html


Fanfare

Übersetzung:

„Um ehrlich zu sein, Filippo Faes ist ein Pianist, von dem ich vorher noch nie gehört hatte, und ich vermute, viele Leser und Kollegen haben es auch nicht, denn es gibt keinen Eintrag für ihn im Fanfare-Archiv. Nur das Brahms-Klavierkonzert Nr. 2 ist eine relativ neue Aufnahme, die 2012 aufgenommen wurde. Das erste Konzert wurde 1996 aufgenommen, und die beiden Intermezzi noch früher, im Jahr 1990. Laut der beiliegenden Pressemitteilung sind die Aufnahmen der beiden Konzerte remastered worden und werden hier erstmals gemeinsam neu aufgelegt. Aus der Biographie von Faes erfuhr ich, dass er 1960 in London geboren wurde und 1989 den ersten Preis beim Internationalen Schubert-Wettbewerb in Dortmund gewann. Seither zeichnete er sich als führende Autorität für Schubert aus, nicht nur als Performer, sondern auch als Dirigent, Autor und Dozent. Faes weigert sich jedoch, typisiert zu werden. Er hat in ganz Europa konzertiert, mit vielen bekannten Künstlern zusammengearbeitet und als Kammermusikensemble-Partner und Dirigent an Uraufführungen neuer Werke einiger zeitgenössischer Komponisten teilgenommen.
Er hat auch eigene Programme für Radio und Fernsehen produziert. Faes’ Schubert ist auf einem Naxos-Sonatenalbum (8.551284) zu hören, aber seine musikalische Vielfalt ist auch auf Aufnahmen von Gershwins Rhapsody in Blue, Beethovens Tripelkonzert und Alfredo Casellas Tripelkonzert zu hören.

Das erste, was ich an Faes' Brahms Nr.1 bemerkte, war das Timing des ersten Satzes, 20:56 Minuten. Seit langem habe ich mich darüber beschwert, wie langsam die meisten heutigen Pianisten diesen Satz nehmen und ihn auf 22, 23 und sogar 24 Minuten ausdehnen, wenn doch Brahms' eigene Metronom-Bezeichnung ein Zeitmaß von nicht mehr als 17 oder 18 Minuten vorschlägt. Faes nimmt den Maestoso-Satz nicht mit dieser halsbrecherischen Geschwindigkeit, aber mit knapp 21 Minuten ist er der schnellste Solist- und damit dem vermutlichen Tempo des Komponisten am nächsten - näher als jede andere Version, die ich seit William Kapells Aufnahme aus dem Jahr 1953 gehört habe, in der dieser mit Dmitri Mitropoulos und dem New York Philharmonic in knapp 20 Minuten durch den Satz jagte. Faes schlägt diese Marke nicht, aber er schlägt Leon Fleishers 21:19, eine Aufnahme mit Szell und dem Cleveland Orchestra, die ich immer geliebt habe und die als besonders vorteilhaftes Zusammentreffen von Pianist, Dirigent und Orchester angesehen wird.
Überrascht, wie ich mich selbst sagen höre, kann Filippo Faes Fleisher tatsächlich in meiner Loyalität verdrängen. Es ist schwer das Drama zu beschreiben, das Faes mit einem nicht kleinen Beitrag von Volker Hartung und der Jungen Philharmonie Köln dem Maestoso darbietet. Der Durchführungsteil kommt auf uns zu wie ein Blitz und versorgt den Raum mit einer halben Million Volt Strom. Der folgende Donner ist furchterregend und beängstigend zugleich. An reiner Energie und Kraft kann dies die Adrenalin-haltigste Aufführung dieses Satzes sein, die ich je gehört habe. Aber da ist noch mehr, viel mehr. Dies ist eine Lesung, die sich tief in die Partitur eingräbt und bruchstückhafte rhythmische und motivische Kontrapunkte zwischen Klavier und Orchester hervorbringt, die sich in ineinander-greifendem Austauschen miteinander verbinden, so wie sie in keiner anderen Aufnahme, die ich je gehört habe, offenbart werden. In so vielen Brahms-Besprechungen habe ich Alex Ross' Beobachtung zitiert, dass Rhythmus Brahms' Geheimwaffe ist. Faes und Hartung nehmen diese Behauptung so ernst wie irgend jemand, den ich kenne. Sie bringen die rhythmischen Elemente zum Vorschein - die Versetzung der metrischen Niederschläge (wo sind die Taktstriche?), der Synkopen und der Akzente, die sich zwischen Klavier und Orchester gegenseitig kreuzen - auf eine Art und Weise, die sich wie nie zuvor bemerkbar macht.
Aber lassen Sie mich das Erste Konzert nicht verlassen, ohne die greifbare, pochende Schönheit zu bemerken, die Faes und Hartung in den zweiten Satz bringen. Das Adagio sostenuto, das sich emotional in immer steiler werdenden Bögen verstärkt, ist eine Sache von tief empfundenem Ausdruck und Schönheit, die man nicht beschreiben kann.
Ich möchte auch nicht zum zweiten Konzert übergehen, ohne die enorme Energie und den Antrieb zu erwähnen, die Faes und Hartung in das Finale des Ersten Konzerts investieren. Dies ist eine Aufführung von Brahms D-Moll-Konzert für die Ewigkeit, und für einen Pianisten, von dem ich noch nie zuvor gehört hatte, hat Filippo Faes es, zumindest für mich, geschafft, das Feld zu fegen. Meine lang gehegte Theorie, dass Pianisten, die mit Brahms' Erstem Konzert gut zurechtkommen, bei seinem Zweiten schlechter abschneiden und umgekehrt, ist nun von Faes auf den Kopf gestellt worden; und mit einer Aufführung des zweiten Konzertes, auf diese Weise gespielt, könnte niemand glücklicher sein als ich, nämlich von einer Idee, die dem Schrottplatz würdig ist, entwaffnet zu werden. Von dem Moment an, als das gastfreundliche erste Horn des jungen Kölner Orchesters seinen herzlichen Empfang zum Klavier ausstrahlte, wusste ich, dass diese Vorstellung etwas Besonderes sein würde.
Faes handhabt das eröffnende kadenzartige Rezitativ sehr frei, mit vielen rubatoartigen und unmarkierten Pausen, die mich zuerst umgeworfen haben. Aber als er sich dem Höhepunkt näherte - kurz bevor das Orchester wieder eintrat - wurde mir klar, wie er sich langsam und kumulativ zu diesem Moment aufgebaut hatte. Und wenn das Orchester eintritt, ist es im richtigen Zeitmaß und im Tempo. Es gibt kein Gefühl des Ziehens oder Zurückhaltens. Sowohl Faes als auch Hartung behalten den Fortschritt der Bewegung fest im Griff und schaffen gleichzeitig ein Gefühl von Weite und Majestät.

Der zweite Satz (Allegro appassionato) stürmt und tobt so heftig, wie man es sich nur wünschen kann. Faes und Hartung verleihen dem Werk mit dem ersten Konzert eine beängstigende dramatische Kraft, die sich aus dem rhythmischen Kampf auf Leben und Tod zwischen den Kämpfern - Solist vs. Orchester - ergibt.
Ich war am Ende dieses Satzes so erschüttert, dass ich eine kurze Pause machen musste, bevor ich fortfuhr.
Ursula Heckmann, die Solocellistin des Orchesters, spielt das Solo des Andante wunderschön, ohne es jedoch zu sentimentalisieren; Faes und Hartung lassen den Satz auch nicht in die Länge ziehen. Ihr Tempo fühlt sich für diesen Satz ein wenig schneller an als es die Norm ist, und ihre Vorstellung davon entspricht nicht ganz der liebenden, umhüllenden Romanze, wie sie so oft dargestellt wird. Es gibt Aufwallungen von Unruhe und sogar Auspeitschen in Wut und Frustration bei dieser Aufführung. Es ist natürlich anders und ungewöhnlich.

Das Finale ist eine jener emotional mehrdeutigen Sätze, in denen Brahms eine fröhliche, glückselige Melodie zu einem grimmigen, marschähnlichen Moloch macht. In einem ständigen Kampf um die Vorherrschaft streiten sich die beiden Persönlichkeiten, wetteifern gegeneinander und erzeugen ein sehr aufwühlendes und beunruhigendes Gefühl. Und wieder wird das ganze Drama von heftigen rhythmischen Konflikten angetrieben, die wiederum diese Aufführung so antreiben, wie ich es bisher noch nicht gehört habe.
Nachdem ich Filippo Faes Deutungen von Brahms' zwei Klavierkonzerten gehört habe, würde ich gerne wissen, wie es möglich ist, dass ein Pianist dieser Größe praktisch unbekannt ist, zumindest hier in den Staaten? Allein diese Auftritte sollten ihn heute auf der Weltbühne an die Weltspitze katapultieren. Daran haben Sie vielleicht bemerkt, dass ich Faes und Hartung ziemlich übereinstimmend als Paar genannt habe, und zwar deshalb, weil Volker Hartung und die Jungen Kölner Philharmoniker für diese Aufführungen ebenso wichtig sind wie Faes.
Ich glaube nicht, dass ich jemals einen Dirigenten und ein Orchester mit einem Solisten gehört habe, wie Faes, Hartung und die Junge Philharmonie Köln, nicht nur in technischen Fragen wie Koordination und Balance, sondern auch in Begriffen einer gemeinsamen Interpretation der Musik und einer absoluten Überzeugung in dieser Vision.
Die zwei Intermezzi, die am Ende als Zugaben enthalten sind, bieten ein paar Momente der Ruhe zum Atmen, zum Nachdenken und zum Abstieg vom Höhepunkt der beiden Konzerte. Dies sind Live-Auftritte, die in drei verschiedenen Veranstaltungsorten - Bremen, Hamburg und Köln - aufgenommen wurden, sodass der aufgenommene Ton je nach Saalakustik etwas variiert. Applaus gibt es am Ende des zweiten Konzerts und nach den Intermezzi, aber nicht nach dem ersten Konzert, und gelegentliches Husten und Rauschen des Publikums ist hörbar. Dies sind sehr spezielle Aufführungen, und ich hoffe, dass diese Aufnahmen zu der viel breiteren Anerkennung führen werden, die Filippo Faes verdient.“
Jerry Dubins




Benefiz-Konzert auf Schloss Stolzenfels

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01.09.2018
01. September 2018 | Junge Philharmonie Köln & Volker Hartung | Schloss Stolzenfels
Benefizkonzert für Paulina Zerluk auf Schloss Stolzenfels bei Koblenz

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Schloss Stolzenfels | Bild:GDKE

Die Junge Philharmonie Köln unter Leitung von Volker Hartung spielte Werke von Felix Mendelssohn, Felix Meyerbeer, Franz Schubert und Franz Liszt. Solisten: Susanna Martin, Sopran; Nadja Bulatovic, Klavier Es gilt die Ärztin Paulina Zerluk zu ehren, die den Feuerwehrleuten und Soldaten beigestanden hat, die sich am 26. April 1986 opferten, als einer der Reaktoren in Tschernobyl explodiert und der dabei entstandene Krater mit Beton zu versiegeln war. So wurde es dann überhaupt möglich, einen ersten Sarkophag zu errichten, um Europa vor weiterer Verstrahlung zu schützen. Da diese Männer aber ohne jede Schutzkleidung arbeiten mussten, haben erschreckend viele den Tod gefunden. Paulina Zerluk, selber ein Opfer des GAUs wird im Oktober 88 Jahre alt und so möchten wir gemeinsam mit ihr dazu aufrufen und ermahnen, uns wieder der „Kernfrage:Kernenergie“ zu stellen, um dann auch zu würdigen, wie sorgsam die inzwischen vom Netz genommenen Reaktoren rückgebaut werden, sodass wie in der Anlage Kahl das Vieh wieder weiden kann. Paulina Zerluk wohnt seit 1995 in Koblenz und just der Zufall will es, dass sechzig Mitarbeiter einer Koblenzer Firma den durch die Strahlung brüchig gewordenen Sarkophag mit einer Edelstahlhülle umkleidet haben, die uns für 100 Jahre schützen wird. Ihnen schulden wir darum ebenso Dank wie überhaupt all den Menschen, die Sorge für die Entsorgung tragen, nicht zuletzt ihren Kollegen der bundeseigenen Energiewerke Nord in Lubmin, deren Aufgabe es war, die U-Boot-Reaktoren der sowjetrussischen Flotte abzubauen. Veranstalter: Urheber Verlag - Wolfgang Henrich/ Förderverein der Jungen Philharmonie Köln e.V.
Datum: 01. September 2018, 17.30 Uhr

DAS VIDEO ZUM KONZERT IST AUF YOUTUBE ZU SEHEN UNTER:

https://bit.ly/2TVBkc1

Stolzenfels.Cover

Höchster Klanggenuss: Neujahrskonzert 2018

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Übach-Palenberg: Junge Philharmonie Köln begeistert mit höchstem Klanggenuss
Übach-Palenberg
15. Januar 2018 um 16:43 Uhr 2 Minuten
Wenn Musik, wie Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch es nach den Worten von Carl Ludwig Schleich formulierte, „die Beschreibung der Welt ohne Worte und Begriffe ist“, dann war das Neujahrskonzert in Übach-Palenberg eine gewaltige, allumfassende Beschreibung, die kaum zu toppen war.
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Von Markus Bienwald

Der Reihe nach: Denn was sich im Laufe des Abends zu einem höchsten Klanggenuss entwickeln sollte, begann zunächst einmal mit bloßen Fakten.
Erstens hatte die Junge Philharmonie Köln unter der bewährten und unvergleichlichen Leitung von
Dirigent Volker Hartung wieder einmal eine Lücke im prall gefüllten Kalender gefunden, um schon zum Jahresanfang ein echtes Highlight zu liefern. Zweitens setzte die Stadt ihre Zusammenarbeit mit der Volkshochschule des Kreises Heinsberg fort, die als Partner der Konzertreihe zum Jahresbeginn gerne wieder bereitstand. Und drittens boten die durchweg bestens eingestellten Musiker vom Fleck weg einen begeisternden Eindruck.
Der Opener war dabei bewusst dramatisch gewählt: Die Ouvertüre zu Verdis Oper „La Forza del Destino“. „Normalerweise machen wir so etwas nicht“, kommentierte Volker Hartung, aber angesichts einer Welt, die sich aktuell in vielen wilden Fahrwassern bewege, könne man ruhig einmal mit einem solch dynamischen Meisterwerk an den Start gehen. Die Geschichte, dass der Komponist zur Aufführung seines Werkes in einem offenen Schlitten nach St. Petersburg gefahren wurde, um dort auch den 43 verschiedenen Bühnenbildern und einer Unmenge an Aufwand unterworfen zu sein, gab es für die begeisterten Gäste gleich obenauf.
Ausverkauftes Auditorium
Dass das Mikrofon für die gleichermaßen charmanten wie von einem Musikerleben in fast vier Jahrzehnten als Dirigent bewusst detailreich gestalteten Worten wenig Verständnis hatte und nur bockig dem Gesprochenen folgen wollte, war eine Randnotiz. Mit einem trockenen, definierten Schlag auf den Boden des Geräts behob Hartung die Störung, und sein „Jetzt geht's“ rang den Gästen ein Lachen ab.
Dass diese sich in einem in rekordverdächtig kurzer Zeit ausverkauften Auditorium wiederfanden, freute sie aber nicht nur in solchen Momenten. Es war vor allem der Stimmungsbogen, den Dirigent Hartung und die Damen und Herren mit ihren edlen Instrumenten spannten, der begeisterte.
Fein artikulierte Flötentöne wie beim berühmten Beginn der „Morgenstimmung“ von Edvard Grieg waren ebenso dabei wie der schwungvolle „Frühlingsstimmen-Walzer“ von Johann Strauss.
Im zweiten Teil spielte der „Schwanensee“ von Tschaikowsky eine Rolle, die „Erinnerung an Zirkus Renz“ steuerte der Komponist Gustav Peter bei, und mit dem Klassiker „An der schönen blauen Donau“ schloss sich der Reigen.
Nicht nur die Zwischentöne, sondern ein dynamisch fein abgestuftes Klangbild, das wie aus dem Nichts zu entstehen schien und auf einen Tipp mit dem Dirigentenstab auch wieder dorthin entschwand, ließ die Gäste vor Entzückung jubeln. Und am Ende waren es die vielen kleineren Mosaiksteine eines mit Wissen, dem Fingerspitzengefühl für feine Konzerterlebnisse und der Liebe zur Musik zusammengestellten Programms, die eine klangliche Reise der Sonderklasse ermöglichten. Dafür gab es völlig zu Recht überbordenden Applaus und den definitiven Wunsch nach einer Wiederholung im kommenden Neujahr.